Werterhaltung am Bau

Anti-Graffiti-Schutzsysteme im Vergleich

 Alle international angebotenen Anti-Graffiti-Schutzsysteme können in drei Kategorien aufgeteilt werden:

  • Permanente Systeme
  • Semi-permanente Systeme
  • Temporäre Systeme

Deren Haupteigenschaften werden hiernach in Kürze erläutert:

Permanente Systeme

Bei permanenten Schutzsystemen werden im Idealfall 2-komponentige PUR-Beschichtungen verwendet, auf denen sich mindestens 15 Reinigungsgänge durchführen lassen.

Diese speziell für den Bautenschutz entwickelten Schutzsysteme sind zusammen mit den jeweils systemabgestimmten Grundierungen und Reinigern den besonderen Anforderungen angepasst und müssen als Gesamtbeschichtung Wasserdampfoffenheit bzw. Wasserdampfdiffusionsfähigkeit und CO2-Dichte nachweisen.

In der Regel sind solche Systeme in transparent, in Farbe sowie in verschiedenen Glanzgraden erhältlich. Ein besonderer Vorteil liegt vor, wenn diese Systeme reversibel sind.

IAGS Systemvergleich

Da diese Systeme mit ihren entsprechenden Reinigern problemlos von jedermann/-frau selbst gereinigt werden können, sind sie auf Dauer die kostengünstigsten und im Handling die einfachsten. Die Folgekosten der Reinigung sind leicht kalkulierbar: Reiniger und Lappen reichen aus, um kleine Tags zu entfernen.

Semi-Permanente Systeme

Diese Systeme, die mit temporären Systemen verwandt sind, besitzen als Zweischichtsystem eine permanente Grundierung - oft eine Art Hydrophobierung - und eine mit Wasser und/oder speziellen Reinigern abwaschbare temporäre Decksicht. Die Dauerhaftigkeit dieser Schutzbeschichtungen ist jedoch eingeschränkt. Ansonsten ist das Decksystem mit dem von temporären Systemen (s.u.) vergleichbar.

Einige Systeme können bis zu 3 Reinigungsgänge standhalten, bevor eine komplette Neubeschichtung erfolgen muss.

Die Reinigungsarbeiten, meist mit Heißwasser-Hochdruckreiniger, sollten durch Fachleute bzw. geschultes Personal erfolgen, was im Normalfall mit hohen Unterhaltskosten verbunden ist.

Temporäre Systeme

Unter temporären Systemen - auch Opfersysteme genannt - versteht man Beschichtungen, die bei der Reinigung mitentfernt, also ”geopfert”, werden. Diese Beschichtungen müssen nach der Reinigung, die in vielen Fällen mit Heißwasser-Hochdruckreiniger zu erfolgen hat, anschließend neu aufgetragen werden. Sie sind meist wasserdampfoffen und leicht reversibel.

Sie bestehen aus Wachs-, Siloxan- oder polysaccharidhaltigen Verbindungen. Die verschmierten und mit Opferschichten vorbehandelten Untergründe werden meistens mit Heißwasser-Hochdruckreinigern von Graffiti befreit. Aus diesem Grund stellt sich ein wirksamer Schutz von gestrichenen Untergründen oder Putzoberflächen als sehr kritisch dar, wenn das heiße Wasser und der hohe Druck den Untergrund zwingend in Mitleidenschaft ziehen. Dies gilt auch für absorbierende Lärm- oder Schallschutzwände, weil die Wandporen durch die Beschichtung verstopft werden, was den Schallschutz stark beeinträchtigt.

Die günstigen Einstandspreise dieser Systeme erweisen sich aufgrund ihrer hohen Unterhaltskosten oft als Trugschluss, denn die aufwendige Reinigung und der erneute Auftrag der Beschichtung schlagen mit hohen laufenden Kosten zu Buche.